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Peru Sightseeing

Die Faszination Perus besteht vor allem in den zahlreichen, großartigen Zivilisationen, die zur einen oder anderen Zeit das Land bestimmten und sich überlagerten. In Peru kann man durch Kolonialstädte schlendern, in denen das Erbe der spanischen Konquistadoren bewahrt blieb, man kann die alte Inkahauptstadt Cuzco besuchen, über die Ruinen der untergegangenen Stadt Machu Picchu staunen und das Rätsel der mysteriösen Linien von Nazca zu entschlüsseln versuchen (die Lösung bitte auf eine Postkarte schreiben und an uns schicken). Schon nach kurzer Zeit wird Peru-Besuchern deutlich, dass die "Neue Welt" bereits Tausende von Jahren vor der Ankunft Pizarros ein vielgestaltiges, reiches Kulturleben besaß.

All dies gibt es noch immer, dazu in einem Land, das einige der atemberaubendsten Landschaften Südamerikas aufzuweisen hat. Der peruanische Abschnitt der Anden ist vielleicht der schönste auf dem ganzen Kontinent und in den Bergen leben Millionen Hochlandindianer, die noch immer das alte Idiom Quechua sprechen und ihrer traditionellen Lebensweise nachgehen. Das sattgrüne Amazonasbecken, das die Hälfte Perus ausmacht, zählt zu den zehn wichtigsten Ökosystemen der Welt - ein ungeheuer artenreiches Gebiet aus tropischem Regenwald, dessen komplizierte Zusammensetzung und Zusammenspiel das ökologische Gleichgewicht des ganzen Erdballs bestimmen. Die Wüstenlandschaften entlang der Küste werden von vielen Besuchern links liegen gelassen, und das, obwohl ihre sanften Dünen, durchsetzt von Agraroasen und Fischerdörfern, eine hervorragende Möglichkeit bieten, dem ausgetretenen "Gringo-Trail" zu entkommen. Man muss weder Zoologe noch Anthropologe oder Bergsteiger sein, um Peru lieben zu lernen: Man braucht nur ein Paar offene Augen, Liebe zur Natur, Interesse an Geschichte - und einen gut versteckten Geldgürtel.
1. Lima
Lima, die Hauptstadt Perus, ist übervölkert, laut, umweltverschmutzt und das Wetter lässt oft zu wünschen übrig. Ihre Bewohner jedoch sind herzlich und gastfreundlich und Lima bietet jede Menge guter Esslokale, ein buntes Nachtleben und ausgezeichnete Museen. Das koloniale Herzstück der Stadt wird Schritt für Schritt restauriert und präsentiert sich schon viel freundlicher als noch vor einigen Jahren.

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen das Museo de Oro del Peru, das zahlreiche Gegenstände aus Gold, Silber und Edelsteinen beherbergt, und das Museo Nacional de Antropología y Arqueología, berühmt für seine hervorragenden prähistorischen Ausstellungsstücke. Willkommene Ruheoasen inmitten des lärmenden Chaos sind Kirchen wie San Francisco (unbedingt die Katakomben besuchen) und Santo Domingo (um 1540). Auf den vielen Märkten der Stadt, darunter Polvos Azules, türmen sich Lebensmittel, Haushaltswaren und Kunsthandwerkserzeugnisse. Außerdem gibt es in Lima schattige Plazas, wunderbare Kolonialgebäude und einen Zoo.

Preiswerte Unterkünfte findet man vor allem in der Innenstadt. Das "Künstlerviertel" Barranco hat zahlreiche billige Esslokale und Kneipen mit Live-Musik aufzuweisen und ist bei Rucksacktouristen besonders angesagt. Die besten Geschäfte, Restaurants, Diskos und Nachtklubs befinden sich im Stadtteil Miraflores.



2. Die Südküste
Südlich von Lima führt die Panamericana an der Küste entlang durch viele interessante Orte, darunter Pisco, ein kleiner Fischerhafen und Anlaufstelle von Reisenden, die der Tierwelt der nahe gelegenen Islas Ballestas und der Penísula de Paracas einen Besuch abstatten möchten. Die Gegend ist von besonderem historischem und archäologischem Interesse; Hauptanziehungspunkt sind die Grabstätten aus der Zeit der Paracas-Kultur. Weiter im Süden befindet sich die Stadt Nazca, zum einen für ihre farbenfrohen, kunstvollen Töpferwaren, zum anderen für die weltberühmten Linien von Nazca bekannt - riesige geometrische Zeichnungen, zumeist von Vögeln und anderen Tieren, die vermutlich irgendwann zwischen 900 v.Chr. und 600 n.Chr. angelegt wurden. Die Bilder sind nur aus der Luft in ihrer Gesamtheit sichtbar und vor Ort werden zahlreiche Sightseeingflüge für ungefähr 50 US-Dollar angeboten.





3. Arequipa und der Titicacasee
Arequipa, auch die "weiße Stadt" genannt, ist ringsum von mächtigen Bergen umgeben. Einer davon ist der Vulkan El Misti (5821 m). Die Stadt mit ihren zahllosen herrlichen Gebäuden aus einem hellen Tuffstein namens sillar bietet einen wunderbaren Anblick. Im Convento de Santa Catalina, dem vielleicht faszinierendsten religiösen Bauwerk des ganzen Landes, lebten bis vor kurzem fast 450 Nonnen. Viele der schönen Kolonialhäuser, z. B. die Casa Ricketts, wurden zu Gemäldegalerien oder Museen umfunktioniert. In Arequipa kann man preiswert essen und unterkommen, oft in sehr ansprechenden Räumlichkeiten. Ein beliebter Ausflug von der Stadt führt zum Colca Cañon, angeblich der tiefsten Schlucht der Welt.

Der 3820 m hoch gelegene Titicacasee gilt - fälschlicherweise - als der höchste schiffbare See der Welt, ist aber mit seiner Länge von über 170 km eindeutig der größte Südamerikas. In dieser Höhe ist die Luft meistens klar und das Wasser des Titicacasees erstrahlt in einem unglaublich satten Blau. Von Puno, der größten Stadt am See, kann man interessante Bootstouren zu verschiedenen Inseln unternehmen. Diese Ecke des Landes ist auch für ihre Folkloretänze sowie riesigen Alpaka- und Lamaherden berühmt.





4. Cuzco & Machu Picchu
Cuzco, die geschichtsträchtigste Stadt Amerikas und zugleich die älteste, kontinuierlich bewohnte Siedlung auf dem ganzen Kontinent, stellt heute ein maßgebliches Verbindungsglied im südamerikanischen Reisenetzwerk dar. Es ist unschwer erkennbar, dass Cuzco auch schon der Nabel des Inkareichs war: Von den Inka erbaute Steinmauern säumen die meisten Straßen der Stadt und zwischen ihnen drängen sich die quechuasprachigen Nachkommen der Inka. In Cuzco sind noch kostbare Zeugnisse kolonialer Kunst erhalten, z. B. die Catedral (Baubeginn 1559) und die Iglesia La Merced. Östlich der Innenstadt wurde auf den Überresten der einst wichtigsten Inka-Kultstätte, dem ehemals mit purem Gold überzogenen Templo de Coricancha (von der einstigen Pracht des "Sonnentempels" sind nur die Steinmauern übrig geblieben), die Iglesia Santo Domingo erbaut. Unbedingt sehenswert ist auch das Museo de Arqueología, das einen Schatz an Metall- und Goldgegenständen, Schmuck, Töpferwaren, Textilien und Mumien beherbergt. Unweit der Stadt befinden sich weitere Ruinen: Sacsayhuamán, Qenko, Puca Pucara und Tambo Machay.

In den Bergen westlich von Cuzco liegt Machu Picchu, die berühmteste und sagenhafteste Ruinenstadt Lateinamerikas. Ungeachtet des Touristenzustroms hat sich "die verlorene Stadt der Inka" ihre Majestät und Rätselhaftigkeit bewahrt - ein absolutes "Muss" für jeden Perubesucher.







5. Caraz
Die Kleinstadt Caraz, im Callejón de Huaylas östlich der Küstenstadt Chimbote, ist eine der wenigen Ortschaften dieser Region, die weder von Erdbeben noch von Erdrutschen heimgesucht wurde. Caraz hat eine einladende Plaza de Armas sowie mehrere preiswerte Hotels und Restaurants zu bieten - aber vor allem zahlreiche, wunderschöne Wanderwege in der Umgebung. Außerdem ist Caraz Endpunkt der viel begangenen Wanderroute von Llanganuco nach Santa Cruz und Ausgangsort für Fahrten zur herrlichen Laguna Parón und zum Cañón del Plato.



6. Isla Taquile
Die Isla Taquile, 24 km von Puno entfernt, ist eine bezaubernde Insel im Titicacasee. Ihre Bewohner tragen noch die schmucke, traditionelle Kleidung (im örtlichen Koop-Kaufladen erhältlich), sprechen Quechua und halten streng an der Loyalität gegenüber den Mitgliedern ihrer jeweiligen Familienstammgruppe fest. Das Gelände ist mit Terrassenfeldern aus prä-inkaischer Zeit und kleinen Ruinen übersät; wer gut zu Fuß ist, kann die zahllosen Pfade erkunden. Auf der Insel gibt es weder Hotels, noch Strom, Straßen, Fahrzeuge und erfreulicherweise auch keine streunenden Hunde. Die einzigen Übernachtungsmöglichkeiten bieten Privatleute und in den sehr schlichten Esslokalen wird das aufgetischt, was gerade zu haben ist: frische Forellen, so man Glück hat; andernfalls Pellkartoffeln. Am Hafen von Puno fährt täglich ein Schiff nach Taquile ab, die Überfahrt dauert ungefähr vier Stunden.



7. Sechín
Die Ruinenstätte Sechín, 50 km südlich von Chimbote, ist eine der ältesten in Peru (ca. 1500 v.Chr. gegründet) und zählt zu den am besten erhaltenen an der ganzen Küste. Ihre größte Sehenswürdigkeit sind die Außenwände des Haupttempels, verziert mit gruseligen Wandreliefs von Kriegern, die Gefangene um einen Kopf kürzer machen. Es gibt nur einige wenige, weit auseinander liegende Restaurants, aber preisgünstige Unterkünfte im 5 km entfernten Casma.




8. Laguna Yarinacocha
Der wie ein Ochsenhorn geformte Yarinacocha-See liegt 10 km nordöstlich von Pucallpa im Amazonasbecken. Vor Urzeiten war er Teil des Río Ucayali, doch inzwischen ist er von Land umschlossen. Nur während der Regenzeit verbindet ihn noch ein schmaler Kanal mit dem Fluss. Die bevölkerungsreichste Ortschaft am See ist das Hafenstädtchen Puerto Callao, wo es ein paar Unterkünfte, mehrere Bars und Restaurants sowie Leihboote zur Erkundung des Sees gibt. Man kann Dörfer der Shipbo-Indianer besuchen, Kunstgewerbe einkaufen, Kanufahren und auf dem See sowie am Ufer Tiere beobachten - eine besondere Attraktion sind die in den Gewässern lebenden Süßwasserdelphine.