Argentinien persönlicher Eindruck
Zum Land an sich kann ich nach ein paar Tagen noch nicht all zu viel sagen und möchte nach den schlechten Eindrücken von Buenos Aires auch nicht das ganze Land schlechtreden. Dafür habe ich bisher zu wenig gesehen. Die Wasserfälle von Iguazu sind ein Augenöffner und sind ein Muss für alle Globetrotter. Von der Hauptstadt habe ich mir weit mehr erwartet. Im Gegensatz zu Brasilien ist Argentinien ein sehr günstiges Land. Man bekommt was für sein Geld und die Steaks sind der Hammer. |
Höhepunkte: |
Buenos Aires |
In den Reiseführern wird Buenos Aires oft als "Paris des Südens" bezeichnet, was ich nach drei Tagen wirklich nicht bestätigen kann. Mit dieser Bezeichnung kann eigentlich nur das Nachtleben gemeint sein. Buenos Aires in ein paar Worten aus meiner Sicht: Dreckig, nichts wirklich sehenswertes und ultra gefährlich! Einige relativ schöne alte Gebäude und eine Waterfront ( ähnlich zu Kapstadt ) sind schon alles. Schon am ersten Tag habe ich mich in dieser Stadt unwohl gefühlt. Die Menschen hier schauen einen irgendwie anders an. Sind nicht offen den Touristen gegenüber. Man fühlt sich richtig unwohl / unsicher. Die Bilder täuschen. Wie gefährlich es ist, konnten wir am zweiten Tag am eigenen Leib erleben. Am helllichten Tag und an einer relativ belebten Straße wurde ich und meine Begleitung urplötzlich von vier bewaffneten Männern mit Messern attackiert. Es ging so schnell und passierte ohne Vorwarnung. Zum Glück habe ich immer ein paar Geldscheine in der Hosentasche und konnte so meine handgreiflich werdenden Gegner schnell abwimmeln. Meiner Begleiterin ging es nicht so gut und Ihr wurde die Handtasche geklaut. Der anschließende Besuch der Polizeistation war ebenso krass wie der Überfall an sich. Zum Glück kam uns unser Reisebegleiter zur Hilfe, ansonsten würden wahrscheinlich immer noch in dieser verwahrlosten Bude hocken. Trotz dieses negativen Erlebnissen versuchte ich den restlichen Tag noch so gut es ging zu genießen. Nach dem obligatorischen Kauf eines Hard Rock Cafe Shirts bin ich mit dem Taxi noch zur Waterfront gefahren. Diese hat mich stark an Kapstadt erinnert. Sauber, abgeriegelt und nur für Touristen gemacht. Die Ausblicke auf die Skyline und einige hübsche Segelschiffe sind allerdings nicht schlecht. Ein paar Sightseeing Highlights: Das Grab von Evita und der Friedhof sind ein Pflichtbesuch. Der Hauptplatz mit dem Präsidentenpalast ist OK für ein paar Photos, bietet aber auch nicht mehr. Ebenso wie der Obelisk, welcher mitten auf einer x-spurigen Hauptverkehrsstraße steht. Den Stadtteil La Boca meidet man am Besten. Grundsätzlich sollte man sich mit Taxis fortbewegen. Kulinarisch darf man sich ein saftiges Steak nicht entgehen lassen. Am Besten bei der Bestellung "well done" angeben, um "medium" zu bekommen. Bei "medium" bekommt man meist ein blutiges Steak serviert. Ein guter Malbec darf dazu nicht fehlen. Für alle Biertrinker und Kaffeeliebhaber: Das einheimische Bier kann man trinken und Starbucks gibt es zum Glück auch. Eine Tango Show habe ich nicht besucht. Ich bin nicht so der Tänzer und es war mir ehrlich gesagt auch zu teuer. Soll aber ganz gut sein. |
Iguazú |
Die Wasserfälle von Iguazu sind eines der
Naturschauspiele, welche man unbedingt gesehen haben muss. Die Fälle
kann man sowohl von Brasilien, auch von Argentinien aus bewundern. Da
die meisten Fälle in Argentinien liegen, ist der größere Panoramablick
von der brasilianischen Seite möglich. Die Iguazú-Wasserfälle bestehen
aus 20 größeren sowie 255 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung
von 2,7 Kilometern und wurden zum UNESCO-Welterbe ernannt. Der Besuch
der Fälle war für mich das Highlight der Tour. Wir übernachten im
brasilianischen Foz do Iguaçu und besuchten nach unserer Ankunft zuerst
die brasilianische Seite der Fälle. Bedauerlicherweise regnete es in
Strömen und die Sicht auf die Fälle war punktuell wegen des Nebels /
Gischt gestört. Trotzdem war es der reinste Augenöffner. Unglaublich
diese Unmengen an Wasserfällen. Da sind die Niagara Fälle wirklich ein
Dreck dagegen. Der Besuch von Brasilien aus dauert ca. 2 Stunden und
man hat auf dem gut ausgebauten Weg unzählige Male die Gelegenheit
beeindruckende Panorama Bilder zu machen. Zum Ende hin kommt man den
Fällen richtig nahe und man kann die Kraft dieses Naturwundes hautnah
fühlen. Geht einem unter die Haut. Von argentinischen Seite aus
sollte man zuerst den Zug zur Endstadion "Garganta del Diablo" nehmen,
wo man nach einem 10minütigen Marsch über das Wasser sehr dicht zu den
beeindruckendsten Fällen gelangt. Ist wirklich unglaublich. Einer der
schönsten Pfade im Nationalpark ist vom "Salto Alvar Nunez" aus zu
erreichen. Geht von diesem Punkt nicht zum Fluss sondern folgt den Weg
Richtung "Salto dos Hermanas". Die Ausblicke auf diesem Weg sind
atemberaubend. Eine Bootstour könnt Ihr Euch sparen. Zu nass und Bilder
kann man eigentlich keine machen. Ein Flug mit dem Helikopter kostet 100
USD und dauert gerade mal 15 Minuten. Muss einem wert sein. Mir war`s zu
teuer.
|
El Calafate & Perito Moreno Gletscher |
El Calafate ist das touristische Zentrum dieser
Region und guter Ausgangspunkt, um den beeindruckenden Moreno Gletscher
zu bewundern. Die Stadt an sich hat mir ganz gut gefallen. Die Einkaufs-
und Restaurantmeile ist ansprechend und bietet für jeden etwas. Wer hier
noch Outdoorausrüstung kaufen möchte ist hier genau richtig. Alle große
Marken haben Läden hier. Die Auswahl an Restaurants ist qualitativ und
quantitativ sehr gut. Am Besten und günstigsten isst man abseits der
Einkaufsmeile. Einfach ein wenig herumlaufen. Der Ort ist ziemlich
übersichtlich. El Calafate bietet an sich nicht sehr viel. Wer Flamingos
sehen möchte, kann zu Fuss zum See gehen, wo sich diese farbenfrohe
Vögel gerne aufhalten. Von El Calafate erreicht man nach gut einer
Stunde den Perito Moreno Gletscher. Schon die Anfahrt ist wegen der
unglaublich schönen Landschaft ein Erlebnis. Der Perito Moreno Gletscher ist eines, wenn nicht sogar das fasziniernste Naturschauspiel, was ich bisher gesehen habe. Der Gletscher ist 30 km lang und die 5 km breite und ca. 75 Meter hohe Gletscherzunge mündet in den Lago Argentino. Regelmäßig brechen Stücke aus dem Gletscher mit großem Getöse in den Lago Argentino. Der Zugang ist ein umfangreiches neu angelegtes Treppensystem mit überdachten Aussichtspunkten, die Balkon genannt werden. So kann man von verschiedenen Perspektiven den Gletscher fotografieren. Die Anlage ist so weitläufig, dass sich die Touristen ganz gut verteilen. Mehrfach am Tag gibt es auch Bootsfahrten, um von der Wasserseite noch näher an den Gletscher heran zu kommen. Der November ist eine wunderbare Reisezeit, weil dann die Flammenbüsche rot blühen und wunderbar mit dem Blau des Gletschereises kontrastieren. |
Eigenes Video mit dem IPhone 4 |